Die Commerzbank (CoBa) wird ab dem 1. Oktober 2020 kein bedingungslos kostenloses Girokonto mehr anbieten. Gratis ist das „Vorteilskonto“ ab dann nur noch bei einem monatlichen Mindestgeldeingang. Und auch in Sachen Negativzins justiert die Bank nach. Immerhin: Für Bestandskunden gelten diese Commerzbank Änderungen (vorerst) nicht.
Lesen Sie hier alles Wichtige zu den Commerzbank Änderungen im Oktober 2020 und erfahren Sie, bei welchen Banken Sie jetzt noch ein bedingungslos kostenloses Girokonto finden.
Inhaltsverzeichnis
- Commerzbank Änderungen: Das Wichtigste in Kürze
- Bestandskunden „aktuell“ nicht von Commerzbank Änderungen betroffen
- Commerzbank Alternativen: Hier ist das Girokonto bedingungslos kostenlos
- 1. Commerzbank Alternative: N26 | „N26 Standard“
- 2. Commerzbank Alternative: HypoVereinsbank | „HVB PlusKonto“
- 3. Commerzbank Alternative: Comdirect | „Girokonto“
- 4. Commerzbank Alternative: DKB | „DKB Cash“
- 5. Commerzbank Alternative: Norisbank | „Top Girokonto“
- Tipps für den Kontoumzug: So gelingt der Wechsel zur Commerzbank Alternative
- Geteiltes Fazit: Das bedeuten die Commerzbank Änderungen für Sie
Commerzbank Änderungen: Das Wichtigste in Kürze
Das auf reine Online-Kontoführung zugeschnittene „Vorteilskonto“ der Commerzbank ist ab Oktober nicht mehr bedingungslos kostenlos.
Für Neukunden ist das Konto dann erst ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro gebührenfrei.
Wer mit seinen Einnahmen unterhalb dieser Grenze liegt, muss 9,90 Euro Grundgebühr pro Monat zahlen.
Auf Neukunden-Guthaben erhebt die Commerzbank künftig schon ab 100.000 Euro statt erst ab 250.000 Euro ein Verwahrentgelt (besser bekannt als Strafzins) von 0,50 %.
Bestandskunden sind von den neuesten Commerzbank Änderungen nicht betroffen.
➽ Die Zahl der bedingungslos kostenlosen Girokonten sinkt weiter. Bei einigen Banken wie etwa N26 gibt es das Konto aber immer noch ohne Wenn und Aber zum Nulltarif. Wieder andere bieten zumindest für Neukunden besonders attraktive Girokonten inklusive kostenloser Kontoführung – darunter etwa die HypoVereinsbank.
* Alle Aktionsbedingungen entnehmen Sie bitte dem Webauftritt der HypoVereinsbank.
Bestandskunden „aktuell“ nicht von Commerzbank Änderungen betroffen
Mit ihren Änderungen beim Girokonto folgt die Commerzbank dem Kurs, den vor ihr schon einige andere Banken wie etwa die ING eingeschlagen haben: Auch bei der größten Direktbank hierzulande ist das Girokonto inzwischen nur noch ab einem Geldeingang von 700 Euro pro Monat kostenlos. Mit sonst 4,90 Euro ist die Kontoführung hier aber nur halb so teuer wie künftig bei der CoBa.
Anders als die ING bittet die Commerzbank ihre Bestandskunden (noch) nicht zur Kasse. Das Statement der Pressesprecherin zu den Commerzbank Änderungen:
„Für Bestandskunden ergibt sich per 1. Oktober aktuell keine Änderung.“
Die Betonung liegt hier wohl auf „aktuell“ – wie lange Bestandskunden verschont bleiben, wird sich zeigen.
Fest steht: Bis 30. September können Sie sich demnach noch das kostenlose Girokonto der Commerzbank sichern – unabhängig von Ihrem Geldeingang. Sie können sich aber ebenso gut direkt nach einer Commerzbank Alternative umsehen, bei der der monatliche Geldeingang keine Rolle spielt.
Commerzbank Alternativen: Hier ist das Girokonto bedingungslos kostenlos
Als führender Vertreter der Neobanken ohne teures Filialnetz kann es sich N26 leisten, auf hohe Gebühren zu verzichten. Kostenlose Kontoführung, kostenlose Mastercard Debit, kostenlos Geld abheben rund um den Globus: Mit dem einfachsten N26-Kontomodell, N26 Standard genannt, sparen Sie sich die Kosten fürs Girokonto.
Ganz ohne Nachteile kommt aber auch N26 nicht daher: Eine Beratung, wie Sie sie bei der Commerzbank vorfinden, bietet N26 nicht. Hier müssen Sie sich mit einem Kundenservice per Chat zufriedengeben. Und wollen Sie bei N26 Geld einzahlen, ist das mangels eigener Filialen oder Automaten ebenfalls nicht mit der Commerzbank vergleichbar.
Zugegeben: Das PlusKonto der HypoVereinsbank (HVB) ist kein bedingungslos kostenloses Girokonto. Dafür bietet die Bank gerade Neukunden ein praktisch unschlagbares Angebot. Wer das HVB PlusKonto jetzt eröffnet, der zahlt garantiert für fünf Jahre keine Kontoführungsgebühr. Auch die Überziehung des Kontos ist derzeit außerordentlich günstig möglich: Der Dispozins beim HVB PlusKonto liegt bei nur 2,66 %.
In Sachen Geldabheben ist die HVB der Commerzbank ebenbürtig. Beide Banken sind Mitglied der Cash Group, die deutschlandweit gut 9.000 Automaten für kostenlose Auszahlungen zählt.
In einem Punkt aber kann die HypoVereinsbank nicht mit der Commerzbank mithalten: mobile Payment. Mit der HVB Mastercard lässt sich nur Apple Pay, nicht aber Google Pay nutzen.
Mit dem Girokonto der Comdirect müssen Sie gegenüber der Commerzbank im Grunde keine Abstriche machen.
Als Kunde der Commerzbank-Tochter können Sie wie gewohnt alle Automaten der Cash Group fürs Bargeldabheben mit Girocard nutzen. Und Einzahlungen tätigen Sie an den Commerzbank-Automaten – allerdings nur drei Mal pro Jahr kostenfrei.
Dafür sparen Sie sich mit dem Comdirect Girokonto die monatliche Grundgebühr auch ohne Mindestgeldeingang. Und auch, wenn Sie Ihr Konto einmal überziehen, kommen Sie günstiger weg: Der Dispozins der Comdirect ist mit 6,50 % deutlich niedriger als bei der CoBa.
Einen leichten Beigeschmack gibt es dennoch: Die Comdirect wird derzeit vollständig in die Commerzbank eingegliedert. Was das für das Girokonto der Comdirect bedeutet, lässt sich noch nicht sagen.
Auch die DKB ist eine empfehlenswerte Alternative zur Commerzbank. Das Girokonto „DKB Cash“ kommt ohne Kontoführungsgebühr und mit kostenloser Girocard sowie kostenloser Visa-Kreditkarte daher. Mit letzterer können Sie sich im Inland an praktisch allen Geldautomaten kostenlos mit Bargeld versorgen.
Im ersten Jahr nach der Kontoeröffnung zählen Sie automatisch als DKB Aktivkunde und kommen so in den Genuss einiger Vorteile: So zahlen Sie mit 6,74 statt 7,34 % weniger für den Dispo und sparen sich außerdem das Fremdwährungsentgelt von 2,20 %. Um auf Dauer von den Aktivkundenvorteilen zu profitieren, benötigen Sie allerdings einen Mindestgeldeingang von 700 Euro pro Monat.
Und einen Abstrich müssen Sie im direkten Vergleich mit der Commerzbank durchaus noch machen: Wenn Sie bei der DKB Geld einzahlen wollen, so können Sie das an nur 18 Automaten in Deutschland kostenfrei tun.
Auch die Norisbank bietet derzeit noch ein Girokonto mit bedingungslos kostenloser Kontoführung. Ein besonderer Vorteil gegenüber anderen Direktbanken: Bei der Norisbank können Sie kostenlos an allen Einzahlautomaten der Deutschen Bank Geld auf Ihr Konto einzahlen. Bargeld abheben können Sie an allen Automaten der Cash Group, ohne dass hierfür Gebühren anfallen.
Einen klaren Kritikpunkt gibt es dennoch: Mit 10,85 % verlangt die Norisbank einen stolzen Dispozins, für die geduldete Überziehung werden sogar ganze 13,25 % berechnet.
Ein weiterer Wermutstropfen für alle Android-Nutzer: Google Pay ist mit der Kreditkarte der Norisbank Stand heute nicht möglich.
Tipps für den Kontoumzug: So gelingt der Wechsel zur Commerzbank Alternative
Geteiltes Fazit: Das bedeuten die Commerzbank Änderungen für Sie
Die Commerzbank Änderungen im Oktober 2020 betreffen zunächst einmal nur diejenigen Kunden, die ab diesem Stichtag ein Konto bei der Bank eröffnen. Entsprechend ziehen wir an dieser Stelle zweierlei Fazit:
Sie haben weniger als 700 Euro Geldeingang pro Monat und suchen nach einem neuen Girokonto?
Dann sollten Sie sich direkt nach einem anderen Girokonto als dem Commerzbank Vorteilskonto umsehen.Sie sind bereits Kunde der Commerzbank und liegen unter der 700-Euro-Grenze?
Behalten Sie Ihr Girokonto im Blick. Sollte sich die Bank dafür entscheiden, auch für Sie eine Kontoführungsgebühr einzuführen, so wechseln Sie zu einer kostenlosen Commerzbank Alternative.
* Alle Aktionsbedingungen entnehmen Sie bitte dem Webauftritt der HypoVereinsbank.
Häufige Fragen zu den Commerzbank Änderungen im Oktober 2020
Ab dem 1. Oktober wird die Commerzbank Neukunden mit weniger als 700 Euro monatlichem Geldeingang 9,90 Euro Grundgebühr für das „Vorteilskonto“ berechnen. Die Schwelle, ab der die Commerzbank ein Verwahrentgelt von 0,50 % auf das Kontoguthaben berechnet, sinkt für Neukunden außerdem von 250.000 auf 100.000 Euro.
Die Commerzbank Änderungen per 1. Oktober 2020 gelten nur für Neukunden. Für Bestandskunden ändert sich nichts.
Wenn Sie bereits Inhaber eines Commerzbank Vorteilskontos sind, besteht für Sie derzeit kein Grund, das Konto zu wechseln. Es kann aber nicht schaden, die Gebühren im Blick zu behalten. Grundsätzlich gilt: Zahlen Sie mehr als 60 Euro pro Jahr für Ihr Girokonto, kann sich ein Kontowechsel für Sie lohnen.

Franziska Händschel ist seit 2013 als Finanzredakteurin tätig. Nach ihrem Studium der Germanistik und Anglistik/Amerikanistik im thüringischen Jena arbeitete sie zunächst als Übersetzerin und Online-Redakteurin für ein auf Edelmetallinvestments spezialisiertes Newsportal. Ab 2015 war sie als Online-Finanzredakteurin und später Leiterin der Finanzredaktion für das Vergleichsportal CHECK24 tätig. Ihre Leidenschaft gilt den klassischen Verbraucherfinanzprodukten vom Girokonto bis zur Baufinanzierung. Seit 2020 berichtet Franziska Händschel für finanzvergleich.com über ebendiese Bankprodukte sowie Trends im Finanzwesen.