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Wero: die Antwort der EU auf Paypal?

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Es ist endlich soweit: Nach vier Jahren Vorbereitung soll 2024 der neue Bezahldienst „Wero“ an den Start gehen. Das europäische Gemeinschafts-Projekt soll die EU unabhängiger von amerikanischen Platzhirschen wie Paypal, Google Pay sowie Visa und Mastercard machen. Bleibt jedoch die Frage: Braucht der Kunde in Europa das überhaupt? Hier erhältst Du die wichtigsten Infos zur neuen digitalen Geldbörse.

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Was verbirgt sich hinter Wero?

Das neue Zahlungssystem Wero geht auf eine Initiative der EPI (“European Payments Initiative“) zurück, bei dem sich ursprünglich 32 Banken und Zahlungsdienstleister aus ganz Europa zusammengeschlossen hatten.

Ins Leben gerufen wurde die Initiative bereits 2020, wobei von den ursprünglich 32 Unterstützern nur noch 16 übriggeblieben sind – darunter auch die Deutsche Bank und die Sparkassen.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Dezember 2023 soll Wero innerhalb der ersten Jahreshälfte von 2024 offiziell an den Start gehen – zunächst in Deutschland, Frankreich und Belgien. Bald darauf sollen weitere Staaten folgen.

Der Name Wero setzt sich dabei aus „we“ für wir und Euro zusammen, wobei auch die Ähnlichkeit zum lateinischen „vero“ (wahr) kein Zufall ist.

Was ist Sinn und Zweck von Wero?

Das Ziel der EPI ist es, im Zahlungsverkehr unabhängiger von den USA zu werden, die bis jetzt den Markt mit Paypal, Apple und Google Pay sowie den Kreditkaten Visa und Mastercard dominieren.

Es waren nicht zuletzt die Corona Krise und der Ukraine Krieg die deutlich gemacht haben, dass die EU in vielen Bereichen zu abhängig von anderen Ländern ist. Genau das soll sich mit Wero für den Finanzsektor zukünftig ändern.

Wero wird als App zur Verfügung stehen und unter anderem folgende Funktionen enthalten:

  • Sofortzahlungen

  • Ratenzahlungen

  • Bezahlung bei Lieferungen

  • digitale Identität

Zunächst aber steht vor allem die Handy-zu-Handy-Zahlung im Vordergrund. Es sollen dabei Sofortüberweisungen von Konto zu Konto in Echtzeit möglich sein. Im Dezember hat Joachim Schmalzl vom deutschen Sparkassenverband 10 Euro an seinen Kollegen Yves Tyrode von der BPCE-Bank in Frankreich gesendet – ein erster Erfolg.

Langfristig soll Wero aber auch im stationären und Online-Handel etabliert werden.

Und was ist der Nutzen für den Endkunden?

Trotz vorhandener Vorteile stellt sich die Frage, wie gut der neue Bezahldienst bei den Endverbrauchern ankommen wird.

Denn Fakt ist auch: Die meisten Menschen benutzen bereits mindestens einen der genannten Dienste aus Amerika – wieso sollte man sich also noch eine App mehr besorgen?

Die EPI wird Überzeugungsarbeit leisten müssen, um eine große Anzahl an neuen Nutzern zu gewinnen.

Die Zukunft wird zeigen, ob Wero sich gegenüber der Konkurrenz aus den USA durchsetzen kann.

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