Dispositionskredit ausgleichen

Dispo ausgleichen: So holst Du Dein Konto aus dem Minus

Dispositionskredit ausgleichen

Der Dispokredit hilft bei kurzfristigen finanziellen Engpässen. Doch bleibt das Konto dauerhaft im Minus, wird es teuer. Die Lösung: den Dispo ausgleichen – zum Beispiel mit einem zinsgünstigeren Ratenkredit.

Wie viel Du sparen kannst, wenn Du Deinen Dispo umschuldest und wie Du beim Dispoausgleich vorgehst, erfährst Du in diesem Beitrag.

  Für Schnell-Leser

  • Die Überziehung des Kontos ist teuer. Im Schnitt verlangen Banken einen Dispozins von 9,51 % pro Jahr.

  • Für einen Ratenkredit zahlst Du hingegen oft nur einen Bruchteil der Zinsen.

  • Den Dispo umschulden lohnt sich nicht nur finanziell. Mit einem Ratenkredit steht fest, ab wann Du schuldenfrei bist.

  • Die Bank kann den Überziehungsrahmen recht einfach kürzen oder gar den Dispo kündigen. Das ist beim Ratenkredit nicht der Fall.

  • Wenn Du Dein überzogenes Konto ausgleichst und dafür einen Ratenkredit aufnimmst, solltest Du vorher Kredite vergleichen.

  • Zahlst Du hohe Dispozinsen, kann sich außerdem der Wechsel zu einem Konto mit niedrigem Dispozins für Dich lohnen.

Zum Kredit-Vergleich

Kontostand auf Null bringen: Ohne Kredit oder mit Kredit?

Wenn Du Dein Konto überzogen hast, solltest Du es baldmöglichst wieder ausgleichen. So viel steht fest. Andernfalls zahlst Du Monat um Monat hohe Zinsen für Deinen Dispo, die das Konto nur noch weiter ins Minus rutschen lassen. Wie Du am besten vorgehst, um Dein überzogenes Konto auszugleichen, hängt vor allem von Deinen finanziellen Verhältnissen ab:

  • Wenn Du ausreichend Ersparnisse hast: Dispo ausgleichen ohne Kredit
    Du hast Geld auf Deinem Tagesgeldkonto oder einen prall gefüllten Sparstrumpf zu Hause? Dann ist der Dispoausgleich für Dich ein Leichtes. In dem Fall musst Du nichts weiter tun, als das Guthaben auf Dein Girokonto zu überweisen oder einzuzahlen. Der Geldeingang wird automatisch mit Deinem Dispo verrechnet.
  • Wenn Dir die Ersparnisse fehlen: Dispo ablösen mit einem Ratenkredit
    Hast Du keine Rücklagen, sollte das kein Grund dafür sein, mit dem Konto dauerhaft rote Zahlen zu schreiben. Mit der Umschuldung des teuren Dispokredits auf einen Ratenkredit sparst Du schnell und unkompliziert bares Geld. Und nicht nur das: Du legst auch einen Stichtag fest, ab dem Du wieder schuldenfrei bist.

Mit einem Ratenkredit halbierst Du Deine Kosten

Der Dispo gehört zu den teuersten Krediten

Im Schnitt lassen sich deutsche Banken stolze 9,51 % Zinsen für die eingeräumte Kontoüberziehung zahlen, wie die Stiftung Warentest im Herbst 2021 herausgefunden hat. Das entspricht einem effektiven Jahreszins von 9,94 %. Je nach Bank kostet der Dispokredit sogar bis zu 14,75 % Sollzins bzw. 15,79 % Effektivzins jährlich.

Ein Ratenkredit ist deutlich günstiger

Laut Bundesbank erhielten Kreditnehmer ein Ratendarlehen mit 1- bis 5-jähriger Laufzeit etwa zum Zeitpunkt der Finanztest-Auswertung zu einem durchschnittlichen effektiven Jahreszins von 4,26 %. Das ist weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Dispozinses. Wer Kredite vergleicht, finanziert oftmals sogar noch günstiger.

Bist Du mit Deinem Konto dauerhaft im Dispo, ist es also allein schon aus Kostensicht sinnvoll, den Dispo mit einem Ratenkredit abzulösen. Das sieht die Stiftung Warentest ähnlich: “Der Dispokredit zum Giro­konto ist meist der teuerste Kredit der Bank. Du solltest ihn nur ausnahms­weise und für kurze Zeit in Anspruch nehmen. […] Statt Deinen Dispo auf Dauer zu nutzen, nimm besser einen Raten­kredit auf.”

Warum ist der Dispo so teuer?

Nicht nur für Dich als Bankkunde ist der Dispo kostspieliger als ein Ratenkredit. Auch für die Bank ist der Überziehungskredit mit mehr Verwaltungsaufwand und damit höheren Ausgaben verbunden, die sie über den Dispozins an Dich weitergibt.

  • Die Bank muss den Dispo für Dich bereithalten: Auch wenn Du Deinen Dispokredit nicht nutzt, muss die Bank dafür sorgen, dass Du es bei Bedarf kannst. Mit dem Geld, das Dir als Kreditrahmen zugesagt wurde, kann die Bank also nicht so leicht anderweitig Einnahmen erzielen.
  • Durch die Flexibilität beim Dispo kann die Bank schlechter planen: Einen Dispo kannst Du flexibel ausschöpfen und wieder ausgleichen – im Gegensatz zum Ratenkredit, bei dem Aus- und Rückzahlung vertraglich fest geregelt sind. Für die Bank ist beim Dispokredit damit nicht absehbar, wann sie welche Zinsen einnehmen wird.
  • Der Dispozins ist für alle Kunden einheitlich: Nur die wenigsten Banken berechnen den Dispozins individuell nach der Bonität eines einzelnen Kunden. Üblicher ist ein pauschaler Zinssatz – und der muss das durchschnittliche Ausfallrisiko aller Kunden abbilden.

So viel kannst Du sparen, wenn Du Deinen Dispo umschuldest

Bei einem derart gravierenden Zinsunterschied wird deutlich: Wenn Du Deinen Dispo ablöst, kannst Du einen Großteil der Zinsen sparen. Pauschal beziffern lässt sich diese Ersparnis nicht. Dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle. So hängt Deine Ersparnis unter anderem davon ab,

  • wie stark Du Dein Konto überzogen hast:
    Bei einem hohen Dispo fällt der Zinsunterschied deutlicher ins Gewicht.
  • wie niedrig der Kreditzins im Vergleich zum Dispozins ausfällt:
    Je größer der Zinsunterschied, desto höher Deine Ersparnis.

  • wie lange Du für die Rückzahlung benötigst:
    Bei einer längeren Rückzahlungsdauer fallen mehr Zinsen an – entsprechend macht sich der Zinsunterschied zwischen Dispo und Ratenkredit stärker bemerkbar.

An einem Beispiel lässt sich schnell erkennen, welche Ersparnis bei der Dispo-Umschuldung realistisch ist.

Dispo umschulden: Beispiel

Gehen wir vom durchschnittlichen Dispozins in Deutschland aus (9,51 % jährlicher Sollzins) und stellen wir ihm den durchschnittlichen Kreditzins bei 1- bis 5-jähriger Laufzeit gegenüber (4,26 % effektiver Jahreszins). Je nach Dispohöhe und Rückzahlungsdauer ergibt sich daraus ein Sparpotenzial von mehreren Hundert Euro.

Rückzahlung in 24 monatlichen Raten

Dispo: 1.000 €

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Dispo: 2.000 €

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Dispo: 3.000 €

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Dispo: 4.000 €

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Dispo: 5.000 €

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Rückzahlung in 36 monatlichen Raten

Dispo: 1.000 €

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Dispo: 2.000 €

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Dispo: 3.000 €

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Dispo: 4.000 €

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Dispo: 5.000 €

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Rückzahlung in 12 monatlichen Raten

Dispo: 1.000 €

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Dispo: 2.000 €

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Dispo: 3.000 €

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Dispo: 4.000 €

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Dispo: 5.000 €

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Anmerkung der Redaktion: Eine Tilgung ist beim Dispo anders als beim Ratenkredit nicht fest geregelt. Für eine bessere Vergleichbarkeit von Dispo- und Ratenkredit nehmen wir aber an, dass beide Darlehen in gleichbleibenden monatlichen Raten getilgt werden.

Mit einem Ratenkredit vermeidest Du böse Überraschungen

Nicht allein wegen der Zinsen ist es sinnvoll, den Dispo umzuschulden, wenn Du schon länger rote Zahlen schreibst. Auch die bessere Planbarkeit spricht für den Ratenkredit.

  • Beim Ratenkredit ist die Rückzahlung klar geregelt. Die Flexibilität beim Dispo ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits kannst Du frei entscheiden, wann Du wie viel ausgleichst. Andererseits verleitet gerade die ständige Verfügbarkeit des Dispokredites dazu, das Konto über längere Zeit zu überziehen. Mit einem Ratenkredit steht hingegen fest, wann Du wieder schuldenfrei bist.
  • Einen Ratenkredit kann Dir die Bank nicht so leicht kündigen. Die Höhe des Dispokredites richtet sich meist nach Deinem Einkommen – die meisten Banken vergeben einen Dispo in Höhe von zwei bis drei Nettomonatsgehältern. Sinken Deine Einnahmen oder bleiben sie gar ganz aus, kann Dir die Bank den Dispo kürzen oder auch kündigen. Bei einem Ratenkredit passiert Dir das nicht, solange Du Deine Raten wie geplant zahlst.

Bei längerer Kontoüberziehung muss die Bank reagieren

Banken sind dazu verpflichtet, Dir Wege aus dem Dispositionskredit aufzuzeigen. Diese Beratung ist in folgenden beiden Fällen Pflicht:

Fall 1: Du hast Dein Konto seit mindestens drei Monaten um ein halbes Monatsgehalt überzogen.

Fall 2: Du hast Deinen Dispo seit sechs Monaten zu mindestens 75 % Deines Kreditrahmens ausgeschöpft.

In diesen Fällen wird die Bank mit Dir eine Dispo-Rückzahlungsvereinbarung treffen. Das Ziel: Mit Dir gemeinsam Deine finanzielle Situation verbessern. Meist wird man Dir einen Ratenkredit anbieten.

Doch Vorsicht:
Sage dem Angebot nicht vorschnell zu, nur weil der Zinssatz niedriger ist als bei Deinem Dispo. Hole stattdessen zunächst Vergleichsangebote bei anderen Banken ein. In den meisten Fällen wirst Du bei einer davon einen Ratenkredit mit einem noch günstigeren Zinssatz finden.

Schritt für Schritt: So schuldest Du Deinen teuren Dispo um

Schritt 1

Überprüfe, um wie viel Du Dein Konto überzogen hast. Rechne weitere Ausgaben dazu, die in Kürze anstehen, wie etwa Deine Kreditkartenabrechnung.

Schritt 2

Suche nach einem geeigneten Ratenkredit und hole nach Möglichkeit mehrere unverbindliche Angebote ein. Vergleiche die Zinsen mit denen Deines Dispokredites.

Schritt 3

Hast Du ein günstigeres Darlehen gefunden, so schließe dieses ab. Lasse Dir den Kreditbetrag auf Dein überzogenes Girokonto auszahlen.

Schritt 4

Mit Überweisung des Kreditbetrags auf Dein Konto ist Dein Dispo automatisch ausgeglichen.

Dispo ausgleichen – Tipps: Darauf solltest Du bei der Dispo-Umschuldung achten

Spielraum einplanen

Setze Deine monatliche Rate nicht zu hoch an – diese solltest Du Dir jeden Monat problemlos leisten können. Kalkuliere außerdem den Kreditbetrag nicht zu knapp. Auf diese Weise vermeidest Du, nach Deiner Dispoumschuldung erneut mit Deinem Konto ins Minus zu rutschen, sobald zusätzliche Ausgaben ins Haus stehen.

Auf flexible Rückzahlung achten

Es lohnt sich, bei der Suche nach dem passenden Ratenkredit auch auf kostenlose Sondertilgungen, Ratenpausen und Ratenanpassungen zu achten. Damit bleibst Du bei der Rückzahlung Deines Kredites flexibel – sowohl bei Mehreinnahmen als auch bei einem finanziellen Engpass.

Grund für Kredit angeben

Sage der Bank, dass Du mit dem Kredit Dein Girokonto ausgleichen willst. In unserem Kreditvergleich wählst Du dafür den Verwendungszweck “Ausgleich Girokonto”. So erfährt die Bank, dass Du den Kredit nicht zusätzlich benötigst. Das erhöht Deine Kreditwürdigkeit – und wirkt sich günstig auf Deinen Zins aus.

Denke über einen Kontowechsel nach

Schnell verfügbar und flexibel einsetzbar: Der Dispo hat auch seine Vorteile. Es ist also verständlich, wenn Du auf den Überziehungskredit nicht ganz verzichten willst. Verlangt Deine Bank dafür jedoch hohe Zinsen, solltest Du über einen Kontowechsel nachdenken.

Doch Vorsicht:

Manche Banken werben mit besonders niedrigen Überziehungszinsen. Diese gelten aber meist nur für Premium-Konten, bei denen Du eine hohe monatliche Grundgebühr zahlst. Hier kommst Du in der Regel schlechter weg als bei einem kostenlosen Konto mit hohem Dispozins.

Achte bei der Suche nach einem passenden Girokonto also immer auch auf die übrigen Konditionen – von der Kontoführungsgebühr über die Kosten für Giro- und Kreditkarte bis hin zu Einzelgebühren etwa fürs Geldabheben. Unser Girokontovergleich hilft Dir dabei.

Fazit: Mache Schluss mit hohen Dispozinsen – es lohnt sich

Wenn Du seit geraumer Zeit mit Deinem Konto im Minus bist, solltest Du nicht länger zögern und Deinen Dispokredit ausgleichen.

Hast Du keine Rücklagen, mit denen Du Deinen Kontostand wieder auf Null bringen kannst, so empfiehlt sich die Umschuldung auf einen Ratenkredit. Einen solchen erhältst Du oft schon für einen Bruchteil der Zinsen, die beim Dispo anfallen. Das gilt besonders dann, wenn Du vorab Kreditangebote vergleichst.

Mit einem Ratenkredit senkst Du aber nicht nur Deine Zinslast – Du legst durch die geregelte Rückzahlung auch einen Stichtag fest, ab dem Du wieder schwarze Zahlen schreibst.

Vergleiche noch heute und schulde Deinen Dispo um.

Zum Kredit-Vergleich

Häufige Fragen zu Dispo umschulden

Um mit Deinem Konto wieder schwarze Zahlen zu schreiben, kannst Du Ersparnisse auflösen – etwa indem Du Rücklagen auf dem Tagesgeldkonto auf Dein Girokonto umbuchst. Hast Du keine Ersparnisse, so kannst Du Deinen Dispokredit auch mit einem Ratenkredit ablösen. Die Zinsen für Ratenkredite sind praktisch immer niedriger als die Dispozinsen.

Auch wenn Du mit Deinem Konto im Minus bist, kannst Du einen Kredit aufnehmen. Allerdings kann ein überzogenes Konto die Konditionen für den Ratenkredit verschlechtern. Es lohnt sich daher, bei der Kreditaufnahme immer auch den Dispo mit auszugleichen.

Bei der Rückzahlung Deines Dispokredites bist Du grundsätzlich flexibel. So kommt eine Rückzahlung in Raten infrage. Auch kannst Du bei Bedarf mit der Rückzahlung pausieren, dafür in einem anderen Monat mehr tilgen.

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