Wero: die Antwort der EU auf Paypal?

Wero: die Antwort der EU auf Paypal?

Wero: die Antwort der EU auf Paypal?

Es ist endlich soweit: Nach vier Jahren Vorbereitung ist im Juli 2024 der neue Bezahldienst „Wero“ an den Start gegangen. Das europäische Gemeinschafts-Projekt soll die EU unabhängiger von amerikanischen Platzhirschen wie Paypal, Google Pay sowie Visa und Mastercard machen. Bleibt jedoch die Frage: Braucht der Kunde in Europa das überhaupt? Hier erhältst Du die wichtigsten Infos zur neuen digitalen Geldbörse.

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Was verbirgt sich hinter Wero?

Das neue Zahlungssystem Wero geht auf eine Initiative der EPI (“European Payments Initiative“) zurück, bei dem sich ursprünglich 32 Banken und Zahlungsdienstleister aus ganz Europa zusammengeschlossen hatten.

Ins Leben gerufen wurde die Initiative bereits 2020, wobei von den ursprünglich 32 Unterstützern nur noch 16 übriggeblieben sind – darunter auch die Deutsche Bank und die Sparkassen.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Dezember 2023 ist Wero am 2. Juli 2024 offiziell an den Start gegangen – zunächst in Deutschland und Belgien. Allerdings können hier in Deutschland bis jetzt nur Kunden der Sparkassen sowie der Volks- und Raiffeisenbanken den Dienst nutzen. Die Deutsche Bank, die Postbank sowie die ING sollen jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2024 noch folgen, genauso wie nach und nach andere europäische Staaten.

Im Moment können Kunden Wero nur für Echtzeitüberweisungen nutzen, für die nun nicht mehr die IBAN benötigt wird, sondern nur E-Mail-Adresse oder Mobiltelefonnummer. Ab 2025 sind Online-Zahlungen vorgesehen und ab 2026 ist auch die Nutzung im Einzelhandel geplant.

Übrigens: Der Name Wero setzt sich aus „we“ für wir und Euro zusammen, wobei auch die Ähnlichkeit zum lateinischen „vero“ (wahr) kein Zufall ist.

Was ist Sinn und Zweck von Wero?

Das Ziel der EPI ist es, im Zahlungsverkehr unabhängiger von den USA zu werden, die bis jetzt den Markt mit Paypal, Apple und Google Pay sowie den Kreditkaten Visa und Mastercard dominieren.

Es waren nicht zuletzt die Corona Krise und der Ukraine Krieg die deutlich gemacht haben, dass die EU in vielen Bereichen zu abhängig von anderen Ländern ist. Genau das soll sich mit Wero für den Finanzsektor zukünftig ändern.

Wero wird unter anderem folgende Funktionen enthalten:

  • Sofortzahlungen

  • Ratenzahlungen

  • Bezahlung bei Lieferungen

  • digitale Identität

Zunächst aber steht vor allem die Handy-zu-Handy-Zahlung im Vordergrund. Es sind im Moment (Stand August 2024) Sofortüberweisungen von Konto zu Konto in Echtzeit möglich, ohne dafür die lange IBAN zu benötigen.

Im Dezember 2023 hatte Joachim Schmalzl vom deutschen Sparkassenverband 10 Euro an seinen Kollegen Yves Tyrode von der BPCE-Bank in Frankreich gesendet – das war der entscheidende Erfolg.

Wie bereits erwähnt, soll Wero langfristig aber auch im stationären und im Online-Handel etabliert werden.

Und was ist der Nutzen für den Endkunden?

Trotz vorhandener Vorteile stellt sich die Frage, wie gut der neue Bezahldienst bei den Endverbrauchern ankommen wird.

Denn Fakt ist auch: Die meisten Menschen benutzen bereits mindestens einen der genannten Dienste aus Amerika – wieso sollte man sich also noch eine App mehr besorgen?

Die EPI wird Überzeugungsarbeit leisten müssen, um eine große Anzahl an neuen Nutzern zu gewinnen.

Immerhin: Kunden der Sparkassen sowie der Volks- und Raiffeisenbanken müssen sich zumindest keine neue App herunterladen, sondern können Wero einfach in ihrem Online Banking freischalten.

Doch allein die Tatsache, dass Wero nur schrittweise gelauncht wird und Kunden auf viele Funktionen noch bis zu zwei Jahre warten müssen, stellt eine Gefahr für eine breite Akzeptanz dar.

Die Zukunft wird zeigen, ob Wero sich gegenüber der Konkurrenz aus den USA durchsetzen kann.

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