Interview: Daniel Ishikawa von Lyght Living

Der Entrepreneur Daniel Ishikawa gehört zu den Gewinnern der Corona-Krise: Mit seinem Möbelverleih Lyght Living furniture leasing verleiht er seit 2011 Büromöbel an seine Kunden – und hat mit diesen einen Weg gefunden, auch im Krisenjahr 2020 profitabel zu bleiben.

Im Exklusiv-Interview mit finanzvergleich.com gibt Daniel Ishikawa Einblick in die Herausforderungen dieses Jahres und für junge Gründer im Allgemeinen.

Wie “schwer” hat die Covid-19 Krise Sie und Ihr Unternehmen getroffen?

Glücklicherweise sind wir nicht so stark betroffen wie zum Beispiel die Gastronomie oder Hotellerie. Wir haben aber tatsächlich auch Kunden aus der Hotellerie, die bei uns gemietet haben. Daher konnten wir ziemlich direkt erfahren, wie sehr manche Industrien betroffen sind, während wir selbst verschont geblieben sind. Viele Anfragen, die im März kurz vor der Auslieferung standen, wurden plötzlich storniert. Da hat sich die Frage gestellt, wie wir jetzt mit der neuen Realität umgehen sollen. Als dann die Krise kam, mussten wir auch relativ schnell umschwenken. Da kam uns die Idee, einfach Möbel zur Verwendung im Home Office zu vermieten. Wir haben dann bei einigen Kunden nachgefragt, ob diesbezüglich Bedarf herrscht und das wurde dann auch sehr gut von unseren Kunden angenommen.

Sie haben auf die Krise also ein Stück weit mit Improvisation reagiert?

Richtig. Wir haben bemerkt, dass die Krise bei unseren Kunden ein Umdenken ausgelöst hat. Viele waren plötzlich in den Büros gar nicht mehr zu erreichen und haben von Zuhause gearbeitet. Kunden haben uns mitgeteilt, dass kein Bedarf mehr nach Büromöbeln besteht – obwohl wir Anfang des Jahres noch sehr viele Anfragen bekommen hatten. Einige haben dann einfach gefragt, ob wir vielleicht auch Home-Office-Möbel zur Verfügung stellen könnten – die Idee kam ursprünglich gar nicht von uns, sondern von unseren Kunden, die auf die neue Situation reagierten. Außerdem hat sich die Ausstattung in den Büros selbst geändert. Wir mussten die Anfragen zusammen mit unseren Kunden überdenken. So kam zum Beispiel zum ersten Mal die Frage auf, ob sich Tische überhaupt wie geplant aufstellen ließen ohne die Abstandsregeln zu verletzen – auch Trennwände waren plötzlich relevant, das hat es vorherin der Form noch nicht gegeben. Dabei hat sich nicht nur die Ausstattung am Arbeitsplatz geändert sondern auch in Gemeinschaftsräumen. Das haben wir dann beispielsweise mit Möbeln gelöst, die flexibler waren – zum Beispiel ein Sofa, dessen einzelne Teile man leichter auseinanderstellen konnte.

„Es werden definitiv Themen wichtiger, die vorher nicht so sehr im Vordergrund standen. Viele Kunden haben zum Beispiel den Vorteil der Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells entdeckt.“

Arbeiten wir von jetzt an immer im Home Office?

Wie bereits angesprochen hat sich die Arbeitswelt dramatisch verändert. Viele sitzen nun dauerhaft im Home Office, auch bei uns – und es klappt. Hätte es Corona nicht gegeben, wären Home-Office-Lösungen mit Sicherheit nicht so schnell umgesetzt worden. Auf der anderen Seite gehe ich aber stark davon aus, dass nach Corona Büros auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben. Auch dort werden sich sehr viele Dinge ändern. Es wird auch hybride Modelle geben. Bei einem unserer Kunden muss zum Beispiel der Konferenzraum umgestaltet werden. Dort sind nach wie vor viele im Home Office. Der neue Konferenzraum muss also gewährleisten, dass sich Angestellte, die von zuhause aus arbeiten, ohne viel Aufwand dazuschalten können, wenn sie an einer Konferenz teilnehmen, während der andere Teil direkt im Konferenzraum sitzt.

Sehen Sie auch langfristige Veränderungen, die die Krise für Ihr Unternehmen und die deutsche Gründerszene im Allgemeinen mit sich bringt?

Ganz klar ja. Es werden definitiv Themen wichtiger, die vorher nicht so sehr im Vordergrund standen. Viele Kunden haben zum Beispiel den Vorteil der Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells entdeckt. Anstatt einfach neue Möbel zu kaufen und diese schon nach drei Jahren wieder zu ersetzen, ist es einfacher geworden, bei uns zu mieten. Wir haben zum Beispiel im August die Berliner Firma Lyght Living übernommen, die auch in der Möbelvermietung tätig ist – allerdings mit einem anderen Ansatz als wir. Lyght Living hat damals gar nicht auf B2B-Kunden abgezielt, sondern eher auf die Millenial-Zielgruppe. Wir möchten diese Chance nutzen und neue Kundengruppen erschließen, die auf Nachhaltigkeit Wert legen.

Für andere Start-ups sehe ich ebenfalls ganz klar neue Chancen, dass das Thema Nachhaltigkeit eine größere Rolle spielen wird.

„Gerade in der Start-up-Szene gibt es viele Unternehmen, deren Wachstum gar nicht nachhaltig ist. Zum Beispiel so viele Kunden wie möglich in kurzer Zeit zu gewinnen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie profitabel man am Ende ist.“

Sie und Ihr Unternehmen legen großen Wert auf Nachhaltigkeit.Was bedeutet Nachhaltigkeit in Ihren Augen? Wie gelingt es Ihnen, Nachhaltigkeit zu messen?

Nachhaltigkeit bezieht sich bei uns zum einen auf das Geschäftsmodell und zum anderen auf das Produkt. In Bezug auf Möbel ist das Thema Nachhaltigkeit nicht nur eine Marketing-Komponente. Denn die Nachhaltigkeit können wir mit KPIs (Anm. d. Redaktion: Key Performance Indicator) messen. Wir verfolgen tagtäglich, wie häufig unsere Möbel vermietet werden, in welchem Zustand sie zurückgekommen sind und wie häufig sie danach weitervermietet werden konnten. Dieser Wert variiert mit jedem Möbelstück. Es geht dabei auch ganz klar um Wirtschaftlichkeit. Wir suchen unsere Lieferanten daher gezielt aus, um sicherzustellen, dass wir Möbel anbieten können, die mehr als ein oder zwei Vermietungszyklen überdauern. Das ist überaus wichtig, denn sonst würde unser Geschäftsmodell gar nicht funktionieren.

Wo liegt die Nachhaltigkeit in Ihrem allgemeinen Geschäftsmodell?

In Bezug auf das Geschäftsmodell an sich ist Nachhaltigkeit ein ebenso großes Thema. Gerade in der Start-up-Szene gibt es viele Unternehmen, deren Wachstum gar nicht nachhaltig ist. Zum Beispiel so viele Kunden wie möglich in kurzer Zeit zu gewinnen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie profitabel man am Ende ist. Das geht solange gut, wie Investoren das mitmachen, aber gerade in der Krise sehen wir, dass viele Firmen gar nicht so gut laufen, wenn Investoren abspringen. Daher brauchen wir ein Geschäftsmodell, das auch in diesem Sinne nachhaltig ist.

„Ich will niemandem Rechenschaft schuldig sein und meine eigenen Entscheidungen treffen können. Auf der anderen Seite gehört dann auch dazu, mit den eigenen Fehlentscheidungen leben zu müssen.“

Wenn Sie einem Gründer, der in diesem Jahr sein Start-Up gründen möchte, nur einen Rat geben dürften, was würden Sie ihm mit auf den Weg geben?

Wenn ich selbst zurückschaue und mir überlege, welchen Ratschlag ich gerne gehabt hätte, würde ich sagen: “Tu es einfach und mach Dir nicht zuviele Sorgen.”

Was hat Sie persönlich dazu getrieben, Unternehmer zu werden?

Ich war vorher in der Finanzbranche tätig, bei einer Bank, um genau zu sein, später bei einer Versicherung. Ich habe dann festgestellt, dass ich als Banker oder Versicherungskaufmann keinen Erfolg haben werde, das war einfach nichts für mich. Ich fühlte mich in größeren Organisationen einfach nicht wohl und wollte keinen Chef über mir haben. Rückblickend muss ich sagen, dass ich die richige Entscheidung getroffen habe.

Ich will niemandem Rechenschaft schuldig sein und meine eigenen Entscheidungen treffen können. Auf der anderen Seite gehört dann auch dazu, mit den eigenen Fehlentscheidungen leben zu müssen.

„Corona hat uns gezeigt, dass Improvisation, im Sinne, flexibel zu agieren, unabdingbar ist und man Geschäftsmodelle immer wieder neu überdenken und hinterfragen muss, um erfolgreich zu bleiben.“

Was war die wichtigste Fehlentscheidung in Ihrer Karriere als Unternehmer?

Daniel Ishikawa von Lyght Living

Im finanzvergleich.com Interview spricht der Entrepreneur Daniel Ishikaw über seine Erfahrungen als Unternehmer© Lyght Living furniture leasing

Als ich angefangen hatte, mich in der Möbelvermietungsbranche zu bewegen, hatte ich die schlaue Idee, aus China zu bestellen – das war billig und schließlich hat es jeder so gemacht. Also bin ich nach China gereitst, um dort Möbel einzukaufen.

Nach drei Monaten rief die Spedition an, dass die Möbel angekommen sind und bei mir abgeliefert werden würden. Zur Zwischenlagerung hatte ich zwei größere Räume, die mir meine Eltern zur Verfügung stellten. Als dann der Lieferwagen da war, kam der Schock: Die LKW-Lieferung war so groß, dass die Straße nicht einmal genug Platz zum Entladen der Möbel bot. Also musste ich innerhalb einer Stunde einen neuen Abstellplatz finden, denn jede Stunde, die der LKW-Fahrer warten musste, kostete mich 200 Euro, was damals nicht wenig für mich war.

Ich habe dann in der Nähe eines Flughafens ein Lager gefunden, in das ich die Möbel für sehr teures Geld zwischenlagern konnte. Ich brachte sie dann am nächsten Tag mithilfe von Freunden an den ursprünglich vorgesehenen Ort.

Das war eine wichtige Lektion, aus der ich gelernt habe, dass man Möbelbestellungen sorgfältig planen muss.

Zusammen mit Ihrem Verhalten während der Covid-19-Krise suggeriert diese Geschichte, dass Improvisation ein wichtiger Begleiter in Ihrem Unternehmensalltag ist.

Improvisation ist das A und O eines jeden Startups. Unser Geschäftsmodell erfordert regelmäßiges Überprüfen und Anpassen- auf die Situation und den Bedarf, das ist auch nichts schlimmes. Corona hat uns gezeigt, dass Improvisation, im Sinne, flexibel zu agieren, unabdingbar ist und man Geschäftsmodelle immer wieder neu überdenken und hinterfragen muss, um erfolgreich zu bleiben. Ich glaube, dass gerade Firmen, die mit uns zusammenarbeiten uns aus diesen Gründen auswählen, gerade eben weil wir so flexibel reagieren und diese Flexibilität auch gegenüber unseren Kunden demonstrieren.

„Immer wieder stellen wir fest, dass Produkte, von denen wir immer dachten, dass sie gut nachgefragt würden, doch nicht angenommen werden. So müssen wir uns immer am Markt orientieren.“

Macht es in Ihren Augen dann überhaupt Sinn, eine Art Notfallplan für unvorhergesehene Situationen wie die aktuelle Krise zu haben?

Ich glaube, dass die aktuelle Krise bewiesen hat, dass man nur bis zu einem gewissen Punkt planen kann. Sofern man 2019 kein Wahrsager gewesen ist, haben die meisten Notfallpläne aus dem Vorjahr wohl kaum Anwendung gefunden. Allerdings bin ich ein großer Freund von Planungen und auch davon, krisenfeste Geschäftsmodelle zu fahren – wir haben für uns immer eine Srategie gehabt, die auch in schlechten Jahren funktioniert, so dass wir nicht komplett aus dem Ruder laufen.

Das ist auch ein wichtiger Ratschlag für Gründer – nicht so zu planen, dass alles gut läuft, wenn alles andere perfekt ist, sondern so, dass man trotzdem genug Finanzierer und Kunden hat, wenn es der Wirtschaft mal schlecht geht. Insofern sind wir mit unserem Modell relativ gut aufgestellt, denn wir sind weder von einzelnen Kunden noch von einzelnen Industrien abhängig. Wir sind gut diversifiziert und verfolgen ein nachhaltiges Geschäftsmodell.

Welche Rolle spielt der zeitliche Horizont für einen Businessplan, wenn man das rasend schnelle Veränderungstempo der Digitalisierung bedenkt?

Man muss für sich ein Geschäftsmodell aufbauen, das es zulässt, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. Wir zum Beispiel vermieten seit unserer Gründung Möbel – allerdings nicht dieselben Möbel wie damals und auch nicht bei denselben Kunden. Das wichtigste Kriterium ist und bleibt für uns die Frage:”Wie werden unsere Produkte und Dienstleistungen angenommen?”

Immer wieder stellen wir fest, dass Produkte, von denen wir immer dachten, dass sie gut nachgefragt würden, doch nicht angenommen werden. So müssen wir uns immer am Markt orientieren. Das ist sehr wichtig, denn wir merken oft, dass wir in unsere eigenen Ideen verliebt sind. Viele Modelle, die vor zehn Jahren noch gut funktionierten, sind heute schon wieder altmodisch. Dann müssen wir uns fragen: “Wie gehen wir damit um? Was hat sich geändert?”, oder auch “Wie hat sich der Möbelgeschmack verändert?”

„Ich will nicht stehen bleiben sondern das Unternehmen stetig weiterentwickeln.“

Sie haben bereits angesprochen, dass man dazu neigt, sich in seine eigenen Ideen zu verlieben. Was kann ein Unternehmer tun um diese betriebsinterne Blindheit soweit wie möglich abzulegen?

Das ist ein wichtiger Punkt. Ich habe es in meiner früheren Karriere schon bemerkt, dass es ganze Abteilungen gab, wo Produkte besprochen wurden, die ziemlich weit am Markt vorbeigingen. In einem großen Konzern hat man natürlich noch ein Stück weit den Luxus, nicht immer ganz so nah am Markt sein zu müssen, weil eine Fehlentscheidung in der großen Masse nicht so sehr auffällt.

Als kleinerer Unternehmer hat man diesen Luxus nicht, denn man wird irgendwann abgestraft und, weil keine neuen Umsätze generiert. Allerdings hat man auch als kleines Unternehmen gegenüber Konzernen einen entscheidenden Vorteil und das ist, wie vorhin bereits angesprochen, die Flexibilität, auf Marktveränderungen schnell reagieren zu können.

Sie haben 2011 gegründet, mussten sich also relativ früh mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Was sind in Ihren Augen die wichtigsten Veränderungen für die Gründerszene, die die Digitalisierung in diesem Jahrzehnt mit sich gebracht hat?

Als wir gestartet sind, war es schon ein großer Vorteil, eine Website zu haben, auf der man Produkte ansehen kann. Das mag heute selbstverständlich klingen, aber ich kann mich erinnern, dass unsere Kunden damals regelrecht schockiert waren, weil wir eine Website hatten, auf der die einzelnen Möbel abebildet waren. Ich will damit sagen, dass sich in den letzten Jahren sehr viel getan hat und inzwischen ist es selbstverständlich, auf seiner Website auch einen Produktkatalog zu haben und daraus die Bestellung zu tätigen.

Wir sind zwar kein altes Unternehmen – ich sehe uns immer noch als Startup mit agilen Prozessen und flexiblen Strukturen – trotzdem müssen wir ständig überprüfen, ob wir noch am Puls der Zeit sind. Daher auch die Entscheidung, mit Lyght Living eine jüngere Marke zu übernehmen. Ich will nicht stehen bleiben sondern das Unternehmen stetig weiterentwickeln. Dazu gehören aber auch neue Funktionen, die wir in nächster Zeit auf unserer Website integrieren wollen. Zum Beispiel die Vereinfachung von Bestellungen, die Möglichkeit, dass Kunden bestehende Verträge online selbst ändern können, oder innerhalb der Mietlaufzeiten Möbel einfach austauschen. In der Vergangenheit haben wir solche Anliegen immer auf Einzelfallbasis gelöst. Da gibt es auch für uns sehr viele Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung, um auch die Vorteile des Möbelmietens weiter zu forcieren.

„Es gibt auf jeden Fall sehr viel Bürokratie und zwar mehr, als man sich vielleicht vorstellt. Gerade am Anfang kommt da besonders viel auf einen zu, wo es umso lästiger ist, da man endlich loslegen möchte.“

Unter welchen Bedingungen würden Sie Ihr Unternehmen nicht mehr als Startup bezeichnen?

Wenn es uns in 30 Jahren noch gibt, möchte ich uns auch dann noch als Startup begreifen. Und das gilt nicht nur für mich als Geschäftsführer, sondern vor allem auch für meine Mitarbeiter. Ich denke, sobald man das Gefühl hat, sich nicht jeden Tag neu hinterfragen zu müssen oder nicht mehr ganz so flexibel gegenüber den Kunden sein zu müssen, man kurz davor ist, den Markt zu verlieren. Schießlich sind wir nicht die einzigen  in der Möbelvermietungsbranche. Und genau deswegen ist es so wichtig, an diesem Startup-Gedanken festzuhalten.

Für mich ist es völlig unwichtig, welches Jahr auf dem Gründungsvertrag steht. Heute sind wir ein ganz anderes Unternehmen als damals.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in zehn Jahren wieder ein ganz anderes Unternehmen sein werden, weil wir uns ständig weiterentwickeln und das ist gut so.”

Auch als Start-up geht es nicht ohne Bürokratie. Hand aufs Herz: Wie sehr kann einem die Bürokratie den Enthusiasmus am Gründen vermießen?

Es gibt auf jeden Fall sehr viel Bürokratie und zwar mehr, als man sich vielleicht vorstellt. Gerade am Anfang kommt da besonders viel auf einen zu, wo es umso lästiger ist, da man endlich loslegen möchte mit dem Geschäft und der Kundengewinnung.

Auf der anderen Seite muss man sagen, dass es zwar eine gewisse Hürde ist, aber auch die Ernsthaftigkeit der Gründung beweist. Denn wer schon gleich am Anfang aufgibt, weil ihm Bürokratie zu viel geworden ist, der wäre früher oder später auch über andere Hürden gestolpert und gescheitert. Es gibt wirklich einige Hürden für einen Unternehmer und Bürokratie sehe ich da noch als eine eher kleine Hürde an. Viel wichtiger ist, dass man sich am Markt behauptet.

Was war die größte Hürde für Ihr Unternehmen?

Die Möbelvermietung an sich. Viele potentielle Kunden verstehen erst gar nicht, warum sie überhaupt Möbel mieten sollten. Als ich früher Kunden angerufen habe, um unser Geschäftsmodell vorzustellen, bin ich oft auf Unverständnis gestoßen. Man muss oft ungewöhnliche Wege finden, potentielle Kunden von seinem Geschäftsmodell zu überzeugen, und man muss ständig dran bleiben.

Einmal habe ich mit einem Ludwigshafener Chemiekonzern telefoniert, der viele internationale Angestellte hat. Einige Neuzugänge aus Indien hatten Probleme bei der Wohnungssuche, denn sie konnten zwar Wohnungen finden, aber keine möblierten Wohnungen. Also haben wir einfach die Möbel für die Wohnung der neuen Mitarbeiter geliefert, anstatt das Büro zu möblieren. Dieser Konzern gehört heute noch zu unseren wichtigsten Kunden.

Herr Ishikawa, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns und unsere Leser genommen haben. Gibt es noch etwas, dass Sie unseren Lesern zum Schluss mitteilen möchten?

Gerne. Wenn Ihre Leser Möbel für Zuhause oder fürs Büro brauchen, bieten wir ihnen einen ganz besonderen Rabatt!