Unterschied Sollzins effektiver Jahreszins

Was ist der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins?

Unterschied Sollzins effektiver Jahreszins

“Der effektive Jahreszins bildet im Gegensatz zum Sollzins die jährlichen Gesamtkosten eines Kredits ab.” So oder ähnlich lauten zahlreiche Erklärungen im Netz zum Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins. Das stimmt so leider nicht. Hier erfährst Du, wie sich effektiver Jahreszins und Sollzins wirklich unterscheiden. Dazu zeigen wir Dir, wie Du den Effektivzins selbst berechnest und wie Du Raten- oder Immobilienkredite am besten vergleichst.

Zuletzt aktualisiert:

  Für Schnell-Leser

  • Der Sollzins ist der Preis, den Du für einen Kredit bezahlst.

  • Der Effektivzins enthält neben dem Sollzins weitere, aber längst nicht alle Kosten, die mit einem Kredit auf Dich zukommen können.

  • Im Vergleich Sollzins vs. Effektivzins ist der Effektivzins fast immer höher – auch ohne zusätzliche Kosten.

  • Für diesen Unterschied sorgt ein Zinseszinseffekt, der für Dich als Kreditnehmer aber keine Rolle spielt.

  • Sowohl Sollzins als auch Effektivzins eignen sich damit kaum für den Vergleich von Raten- oder Immobilienkrediten.

  • Wir empfehlen Dir, beim Kreditvergleich nicht nur auf die Zinsen zu achten.

  • Vergleiche stattdessen die monatliche Rate und die Gesamtkosten sowie etwaige Einzelgebühren.

zum Kreditvergleich
zum Baufinanzierungsvergleich

Zinssatz Nummer 1

Der Sollzins (auch: Nominalzins)

Sollzins Definition:

Was ist der Sollzins?

Der Sollzinssatz ist der reine Kreditzins, den eine Bank dafür verlangt, dass sie Dir Geld leiht. Angegeben wird er in % p. a. – also als jährlich zu zahlender Prozentsatz des geliehenen Geldes.

Häufig wird der Sollzins auch als Nominalzins bezeichnet. In Deinem Kreditvertrag dürftest Du allerdings nur den Begriff Sollzins finden. Das ist seit 2010 der gültige Rechtsbegriff.

Übrigens: Der Nominalzins ist auch bei der Geldanlage wichtig

Der Begriff Nominalzins findet sich (anders als die Bezeichnung Sollzins) auch in Sparverträgen, etwa für Tages- oder Festgeld. Dort steht er für die vertraglich vereinbarte Verzinsung – ohne Zinseszins.

Mit Zinsbindung oder ohne:

Worin unterscheiden sich gebundener Sollzins und veränderlicher Sollzins?

Das Gesetz kennt zwei Arten von Sollzinsen, die sich in der Dauer ihrer Gültigkeit unterscheiden:

  • Gilt der Sollzins für die gesamte Vertragslaufzeit, dann handelt es sich um einen gebundenen Sollzins (kurz geb. Sollzins). Teilweise ist auch vom festen Sollzins oder unveränderlichen Sollzins die Rede.

  • Passt sich der Sollzins flexibel an die Zinsentwicklung auf dem Markt an, so spricht man von einem veränderlichen Sollzins. Dieser wird auch variabler Sollzins oder ungebundener Sollzins genannt.

Bei Ratenkrediten ist der feste Sollzins Standard. Bei Immobilienfinanzierungen hast Du mitunter die Wahl zwischen einer Sollzinsbindung – also einem Zinssatz, der für mehrere Jahre oder auch Jahrzehnte gleich bleibt – und einer variablen Verzinsung.

Gut zu wissen: “Variabel” heißt nicht “beliebig”

Bei einem variablen Darlehen kann die Bank den Zinssatz nicht beliebig ändern. Veränderliche Sollzinsen orientieren sich nämlich stets an einem Referenzzinssatz.

Häufig hängen die Zinsen etwa vom Drei-Monats-Euribor ab. Das ist der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander für die Dauer von 3 Monaten Geld leihen. Während dieser Zeit bleibt der Zinssatz gleich. Das gilt entsprechend auch für den Zins des variablen Darlehens.

Eine Frage der Kreditwürdigkeit:

Was bedeuten bonitätsabhängiger Sollzins und bonitätsunabhängiger Sollzins?

Die Höhe der Sollzinsen kann außerdem von der Bonität des Kreditnehmers abhängen:

  • Legt die Bank den Sollzins für jeden Kunden einzeln fest, handelt es sich um einen bonitätsabhängigen Zinssatz. Die Höhe der Zinsen hängt dann davon ab, wie die Bank die Kreditwürdigkeit des Kunden einschätzt. Wichtig sind dabei üblicherweise das frei verfügbare Einkommen, der Schufa-Score und gegebenenfalls zusätzliche Kreditsicherheiten.

  • Zahlen alle Kunden für den gleichen Kredit den gleichen Zins, spricht man vom bonitätsunabhängigen Sollzins. Einkommen, Schufa-Score und Kreditsicherheiten spielen auch hier eine Rolle, aber nur für die Frage, ob ein Kreditnehmer den Kredit erhält. Die Höhe der Zinsen ist davon nicht betroffen.

Unterschied Sollzins Effektiver Jahreszins Kreditvergleich

Einen bonitätsabhängigen Zinssatz erkennst Du oft an der Angabe einer Zinsspanne oder – wie hier am Beispiel der Postbank – an dem kleinen Wörtchen “ab” vor dem Zinssatz. © Postbank

Wichtig: Im Netz ist häufig auch die Formulierung “bonitätsunabhängiger Kredit” zu finden. Das ist in der Regel nur eine unscharfe Formulierung für “Kredit mit bonitätsunabhängigen Zinsen”. Die Bonität eines Kreditnehmers wird von deutschen Banken immer geprüft, ehe sie einen Kredit vergeben.

“2/3 aller Kunden erhalten …”: Der Zweidrittelzins hilft beim Kreditvergleich kaum weiter

Damit Du Kredite mit bonitätsabhängigen Zinsen vergleichen kannst, müssen Banken per Gesetz den Zweidrittelzins angeben. Dieser verrät, welchen Zinssatz mindestens zwei Drittel der Kunden höchstens zahlen. Klingt kompliziert? Ist es auch.

Unser Rat: Verlasse Dich beim Kreditvergleich nicht auf Zinsspannen oder den Zweidrittelzins. Hole stattdessen persönliche Kreditangebote ein und vergleiche dann die Kosten. Nur so erfährst Du, welcher Kredit für Dich persönlich der günstigste ist. Das Einholen eines persönlichen Kreditangebotes ist kostenlos und unverbindlich.

Zweidrittelzins

Lesetipp:

„2/3 aller Kunden erhalten“: Das solltest Du über den Zweidrittelzins wissen

Alle wichtigen Infos zum Zweidrittelzins sowie Rechenbeispiele findest Du in diesem Beitrag.

Risiken, Referenzzinsen & Prognosen:

Wie wird der Sollzins berechnet?

Es gibt einige Faktoren, die bei der Festlegung des Sollzinses eine Rolle spielen. Dazu gehören:

  • Das allgemeine Zinsniveau (Referenzzinsen)
    Eine wichtige Berechnungsgrundlage sind Referenzzinssätze wie etwa der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) oder auch der oben erwähnte Euribor. Diese Zinssätze geben an, was die Bank selbst zahlen muss, wenn sie sich Geld bei der Notenbank oder anderen Geschäftsbanken leiht. Damit sich der Kredit für die Bank auch lohnt, liegt der Kreditzins üblicherweise über dem Referenzzins.

  • Die voraussichtliche Entwicklung der Zinsen
    Banken treffen auch Annahmen über die künftige Zinsentwicklung am Markt. Gehen sie davon aus, dass die Zinsen eher steigen werden, erhöhen sie für gewöhnlich im Vorhinein schon ihre Kreditzinsen.

  • Das Risiko für die Bank
    Banken riskieren bei der Kreditvergabe, verliehenes Geld nicht zurückzubekommen. Je größer dieses Risiko ist, desto höhere Sollzinsen verlangen sie als Ausgleich. Ein hohes und sicheres Einkommen oder auch viel Eigenkapital bei der Baufinanzierung belohnen die Banken dagegen oft mit besonders günstigen Zinsen.

  • Aufschläge für Sonderleistungen
    Gerade bei der Immobilienfinanzierung gibt es Leistungen, die schon im Sollzins eingepreist werden. Dazu gehört beispielsweise ein erweitertes Sondertilgungsrecht.

Zinssatz Nummer 2

Der effektive Jahreszins (kurz: Effektivzins)

Effektivzins Definition:

Was ist der effektive Jahreszins?

Über den effektiven Jahreszins wird gerne gesagt, er bilde im Gegensatz zum Sollzins die jährlichen Gesamtkosten eines Kredites ab. Zusätzlich zum Sollzinssatz, so die geläufige Erklärung, beinhalte der jährliche Effektivzins auch alle sonstigen anfallenden Gebühren.

Solche Beschreibungen sind aus zwei Gründen problematisch:

  • Der Effektivzins mag Kosten beinhalten, die zusätzlich zum Sollzins anfallen. Er enthält aber längst nicht alle Gebühren, die mit einem Kredit auf Dich zukommen können.

  • Der Effektivzinssatz ist fast immer höher als der Sollzinssatz – auch dann, wenn Du neben den Sollzinsen keine weiteren Gebühren für Deinen Kredit zahlst.

So erkennst Du den effektiven Jahreszins

Der Effektivzins wird (wie der Sollzins) als Zins pro Jahr angegeben. Du erkennst ihn an der Abkürzung “eff.” in der Angabe “% eff. p. a.

Doch wenn die gängigen Erklärungen zum Effektivzins so nicht stimmen – worin liegt der Unterschied zwischen Soll- und Effektivzins dann? Diese Frage beantworten wir im folgenden Teil.

Sollzins plus … :

Welche Kosten sind im Effektivzins enthalten? (Und welche nicht?)

Neben den Sollzinsen gibt es weitere Kosten, die bei einem Kredit anfallen können (aber nicht müssen). Allerdings muss nicht jeder Kostenpunkt immer in den Effektivzins eingerechnet werden.

Die folgende Übersicht zeigt Dir, welche Kosten bei einem Ratenkredit und einer Baufinanzierung anfallen können und welche davon im Effektivzins enthalten sind:

Effektivzins beim Ratenkredit

Enthalten:

  • Sollzins

  • Kosten einer verpflichtenden Kreditabsicherung

  • vom Kunden zu tragende Vermittlungskosten

Nicht enthalten:

  • Kosten einer freiwilligen Kreditabsicherung

  • Gebühren für Ratenpausen oder Ratenänderungen

  • Gebühren für Sondertilgungen oder eine vorzeitige Gesamttilgung (Vorfälligkeitsentschädigung)

Effektivzins beim Immobilienkredit

Enthalten:

  • Sollzins

  • Kosten eines verpflichtenden Wertgutachtens

  • Abschlag auf den Auszahlungsbetrag (Disagio)

  • Kosten einer verpflichtenden Kreditabsicherung

  • vom Kunden zu tragende Vermittlungskosten

Nicht enthalten:

  • Bereitstellungszinsen

  • Kosten eines freiwilligen Wertgutachtens

  • Kosten einer freiwilligen Kreditabsicherung

  • Gebühren bei vorzeitiger Kündigung des Darlehens (Vorfälligkeitsentschädigung)

  • Gebühren für die Bestellung oder Abtretung sowie die spätere Löschung der Grundschuld

  • Notarkosten

Gut zu wissen: Banken dürfen für den Kreditabschluss keine Bearbeitungsgebühren verlangen

Im Netz findet sich ab und an noch der Hinweis, im Effektivzins seien Bearbeitungsgebühren enthalten. Das ist längst nicht mehr so. Der Bundesgerichtshof hat bereits 2014 entschieden, dass Banken für den Kreditabschluss keine Bearbeitungsgebühr verlangen dürfen. Der Aufwand, der für das Geldhaus bei Krediten entsteht, ist nach Auffassung der Richter mit dem Sollzins bereits abgegolten.

Es gibt also Gebühren, die weder im Sollzins noch im Effektivzins enthalten sind. Das hat im Wesentlichen zwei Ursachen:

  • Einige Leistungen sind freiwillig.
    Eine Restschuldversicherung zählt beispielsweise nur dann zu den Finanzierungskosten, wenn ohne sie kein Kredit zustande käme. Sicherst Du die Kreditrückzahlung auf eigenen Wunsch hin ab, muss die Bank die Kosten der Versicherung nicht in den Effektivzins einrechnen. Ähnlich verhält es sich mit dem Wertgutachten bei der Baufinanzierung.

  • Manche Kosten stehen beim Vertragsabschluss nicht fest.
    Beim Abschluss eines Kredits weiß niemand sicher, ob er künftig eine Ratenpause einlegen oder den Kredit früher als vereinbart zurückzahlen wird. Entsprechende Gebühren kann die Bank daher nicht in den Effektivzins einrechnen. Ähnlich verhält es sich mit den Bereitstellungszinsen bei der Baufinanzierung: Wie lange Du diese zahlen musst, hängt vor allem vom Baufortschritt ab, auf den die Bank keinen Einfluss hat.

Wenn der Sollzins noch nicht feststeht: Problemfall Immobilienfinanzierung

Per Gesetz muss der effektive Jahreszins immer für die komplette Kreditlaufzeit angegeben werden – bis zur vollständigen Tilgung. Beim Ratenkredit ist das kein Problem, bei der Baufinanzierung schon: Hier vereinbarst Du üblicherweise keine Laufzeit, sondern eine Sollzinsbindung. Diese legt fest, wie lange der Sollzins gilt, nicht wann der Kredit zurückgezahlt ist.

Niemand weiß, wie hoch die Sollzinsen nach Ende der Zinsbindung sein werden. Die Bank muss aber eine Angabe dazu machen und rechnet daher mit den aktuellen Konditionen weiter. Dass diese Zinsen in 5, 10, 20 oder gar 30 Jahren noch aktuell sind, ist aber unwahrscheinlich. Welche Aussagekraft der Effektivzins bei der Baufinanzierung hat, darf also hinterfragt werden.

Du siehst: Wenn Du alle Kosten eines Raten- oder Immobilienkredites überblicken und verschiedene Finanzierungen miteinander vergleichen willst, reicht der Effektivzins nicht aus. Er kann sogar in die Irre führen, wie wir gleich sehen werden.

Auch ohne Zusatzkosten:

Warum ist der Effektivzins höher als der Sollzins?

Der Effektivzins ist praktisch immer höher als der Sollzins, was nur manchmal nicht auffällt, weil die Zinssätze gerundet werden. Das kann an den oben genannten Gebühren liegen. Bei vielen Krediten spielen diese aber gar keine Rolle. Gerade beim Ratenkredit sind die Sollzinsen oft einziger Kostenpunkt.

Ein Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins gilt aber immer: Anders als der Sollzins wird der Effektivzins pro Jahr berechnet, auch wenn Du die Zinsen pro Monat zahlst.

Unterschied Sollzins Effektiver Jahreszins Kreditvergleich

Beim Ratenkredit fällt der Effektivzins immer höher aus als der Sollzins. Bild: Auszug aus dem Kreditvergleich von finanzvergleich.com

Der Zinseszinseffekt erhöht den Effektivzins.

Um die Logik dahinter zu verstehen, betrachten wir die Perspektive der Bank:

Die Bank bekommt jeden Monat Zinsen von Dir. Nehmen wir an, sie nimmt diese Einnahmen und gewährt damit einem anderen Kunden einen Kredit zum selben Sollzins. In diesem Fall erwirtschaftet die Bank mit den von Dir gezahlten Zinsen erneut Zinsen – Zinseszinsen. Diese (rein theoretischen) Einnahmen der Bank sind der wahre Grund für den Unterschied zwischen Soll- und Effektivzins.

Der Effektivzins kann in die Irre führen.

Durch den Zinseszinseffekt fällt der Effektivzins umso höher aus, je häufiger Du Deine Raten zahlst. Bei monatlicher Tilgung ist er höher als bei vierteljährlicher, bei vierteljährlicher höher als bei halbjährlicher. Nur bei jährlicher Ratenzahlung sind Soll- und Effektivzins identisch. Es scheint, als würdest Du durch die monatliche Ratenzahlung benachteiligt.

Tatsächlich sind Deine Kosten aber umso niedriger, je häufiger Du Deine Raten zahlst. Denn: Mit jeder Rate tilgst Du auch einen Teil Deines Kredits. Die Zinsen kosten daher mit jeder Rate weniger Geld. Je weniger Zinsen in einer Rate enthalten sind, desto mehr zahlst Du zurück – und je schneller der Kredit zurückgezahlt ist, desto weniger kostet er.

Unterschied Sollzins vs. Effektivzins: Beispiel

Annahmen: 20.000 Euro Kreditbetrag | 84 Monate Laufzeit | 3,00 % p. a. gebundener Sollzins

Jährliche
Ratenzahlung

Effektiver Jahreszins:

3,00 %

Gesamte Zinskosten:

2.470,89 €

Halbjährliche
Ratenzahlung

Effektiver Jahreszins:

3,02 %

Gesamte Zinskosten:

2.322,53 €

Vierteljährliche
Ratenzahlung

Effektiver Jahreszins:

3,03 %

Gesamte Zinskosten:

2.248,08 €

Monatliche
Ratenzahlung

Effektiver Jahreszins:

3,04 %

Gesamte Zinskosten:

2.198,34 €

je kürzer das Ratenintervall, desto höher der effektive Jahreszins, aber desto niedriger zugleich die Gesamtkosten

Info Effektivzins Unterschied Sollzins

Auf den Punkt gebracht:

Der Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass der Effektivzins praktisch immer höher ausfällt als der Sollzins. Für Dich als Kreditnehmer spielt das aber keine Rolle. Denn Du zahlst keine Zinseszinsen für Deinen Kredit. Der effektive Jahreszins ist damit nur bedingt aussagekräftig.

Uniform-Methode, PAngV & Co.:

Wie wird der Effektivzins berechnet?

Den effektiven Jahreszins aus dem Sollzins zu berechnen, ist nicht einfach. Da ist die sinkende Restschuld auf der einen Seite, der Zinseszinseffekt auf der anderen. Noch schwieriger wird es, wenn Du den Sollzins aus dem Effektivzins berechnen willst. In dem Fall sind komplexe, iterative Rechnungen nötig, die wir hier nicht abbilden können.

Was wir Dir aber bieten können, ist ein einfacher Rechner für Excel, der die Berechnung für Dich erledigt. Mit nur wenigen Angaben ermittelt er den Effektivzins aus dem Sollzins und umgekehrt – auch für Kredite zum Minuszins.

Unterschied Sollzins Effektivzins berechnen mit Excel

Unterschied Sollzins & Effektivzins berechnen mit Excel

Mit unserem kostenlosen Effektivzinsrechner für Excel ermittelst Du schnell und einfach den effektiven Jahreszins aus dem Sollzins – ganz gleich, ob Du Deinen Kredit in monatlichen, vierteljährlichen, halbjährlichen oder jährlichen Raten zurückzahlst.

Auch die umgekehrte Rechnung vom Effektivzins zum Sollzins ist mit dem Rechner möglich.

Effektivzins berechnen mit Excel – jetzt kostenlos herunterladen

Einfach, aber wenig zuverlässig: die Uniform-Methode

Mit der Uniform-Methode kannst Du den Effektivzins näherungsweise bestimmen, sofern Du die Gesamtkosten Deines Kredits bereits kennst.

Effektiver Jahreszinssatz = (Kreditkosten / Nettodarlehensbetrag) * [24 / (Laufzeit in Monaten +1)]

Allerdings: Das Ergebnis weicht mitunter vom tatsächlichen Effektivzins eines Kredits ab. Denn die Banken selbst arbeiten nicht mit dieser Effektivzins-Formel, sondern richten sich nach den rechtlichen Vorgaben der Preisangabenverordnung, kurz PAngV.

Tipps für den Kreditvergleich

Fazit: Achte bei Krediten nicht nur auf die Zinssätze

“Der effektive Jahreszins beinhaltet neben dem Sollzins alle weiteren anfallenden Kosten eines Kredites.”
“Im Gegensatz zum Sollzins bildet der Effektivzins die tatsächlichen Kosten eines Kredites ab.”
“Im jährlichen Effektivzins sind auch alle Nebenkosten enthalten.”
“Nur der effektive Jahreszins eignet sich für einen Kreditvergleich.”

Wenn man solche Formulierungen liest, scheint der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins klar. Leider stimmen sie nicht. Der Effektivzinssatz beinhaltet nicht alle Kosten eines Darlehens und seine Höhe wird nicht allein durch die Kosten bestimmt.

Unser Rat:

Achte beim Kreditvergleich nicht nur auf die Zinssätze. Schaue Dir alle wichtigen Zahlen an – von der monatlichen Rate über den Gesamtbetrag bis hin zu Einzelgebühren (etwa für Sondertilgungen). Nur so weißt Du sicher, was ein Kredit für Dich bedeutet und welcher Kredit für Dich am günstigsten ist.

Statt Sollzins und Effektivzins:

Darauf solltest Du beim Kreditvergleich achten

zum Kreditvergleich »
zum Baufinanzierungsvergleich »

Weitere Fragen zum Thema Kreditzinsen

Was als guter und was als schlechter Effektivzins gewertet werden kann, hängt von einigen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel das aktuelle Zinsniveau. Aber auch Deine persönlichen finanziellen Verhältnisse sind entscheidend.

Eine pauschale Antwort gibt es also nicht. Man könnte aber sagen: Ein guter effektiver Jahreszins ist einer, der sowohl gemessen am aktuellen Zinsniveau als auch im Vergleich mit anderen auf Dich zugeschnittenen Kreditangeboten besonders günstig ausfällt.

Einen Überblick über die aktuell üblichen Zinsen erhältst Du in unseren Kreditvergleich und unseren Baufinanzierungsvergleich.

Ein Bausparvertrag als Kombination aus Spar- und Kreditvertrag ist ein Sonderfall. Das wirkt sich auch auf die Berechnung des effektiven Jahreszinses aus. Da die Kredithöhe bei Abschluss des Vertrags noch nicht feststeht und die Abschlussgebühren manchmal falsch verrechnet werden, fällt der tatsächliche Effektivzins beim Bausparvertrag oft anders aus als angegeben. Details dazu findest Du bei der Stiftung Warentest.

Banken sind gesetzlich verpflichtet, zu jedem Kreditangebot ein repräsentatives Beispiel anzugeben, das die realistischen Kosten eines Kredits beziffert. Dieses Beispiel dient vor allem dazu, sogenannte Schaufensterzinsen zu entlarven – also Zinssätze, die zwar besonders niedrig sind, zu denen aber kaum jemand den Kredit erhält. Wie genau dieses Beispiel auszusehen hat, regelt § 17 der Preisangabenverordnung, kurz PAngV.

Mehr Infos zu diesem Thema findest Du auch in unserem Beitrag zum Zweidrittelzins.

Woher wir unsere Informationen beziehen

Unser Anspruch ist es, Dir alle wichtigen Informationen zu liefern, die Du zum Treffen einer finanziellen Entscheidung benötigst. Dafür vertrauen wir nicht nur auf unsere Erfahrung, sondern investieren auch viel Zeit in eine ausführliche Recherche. Dabei stützen wir uns möglichst auf Informationen aus erster Hand.

Für diesen Beitrag haben wir unter anderem folgende Quellen herangezogen:

Beachte aber bitte, dass wir trotz gewissenhafter Recherche die Aktualität und Richtigkeit unserer Beiträge nie zu 100 % garantieren können.

Du hast einen Fehler entdeckt? Dir fehlt eine wichtige Information, die wir in den Beitrag aufnehmen sollten? Dann kontaktiere gern die Redaktion per E-Mail (keine Beratung).