Wie kaufe ich Aktien

Wie kaufe ich Aktien? In 4 Schritten online zum Aktienhandel

Wie kaufe ich Aktien

Eine Aktie kannst Du heute mit wenigen Klicks online kaufen. Je nachdem, wie genau Du in Aktien investieren möchtest, gibt es dabei unterschiedliche Dinge zu beachten. Wir erläutern, wie Du Aktien kaufen kannst und was Du dafür tun musst. Die wichtigsten Begriffe zum Aktienhandel sowie Grundwissen findest Du in Aktien kaufen für Anfänger.

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  Für Schnell-Leser

  • Für den Aktienhandel benötigst Du ein Depot. Dieses kannst Du bei einer Bank oder einem spezialisierten Wertpapier-Broker eröffnen.

  • Um in Aktien zu investieren, kannst Du entweder einzelne Aktien oder auch Aktienfonds kaufen. Letzteres ist besonders für Einsteiger oft die bessere Variante.

  • Beide Arten von Wertpapieren kannst Du per Einmalkauf als auch über einen Sparplan erwerben.

  • Beim Einmalkauf hast Du meist die Wahl zwischen verschiedenen Order-Typen und Handelsplätzen.

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Grundwissen: Wie kaufe ich Aktien?

Für den Aktienhandel benötigst Du ein Depot. Hier werden Deine Aktien verwahrt. Außerdem hast Du über das Depot Zugang zum Aktienhandel an der Börse. Der Anbieter des Depots – oft eine klassische Bank, manchmal aber auch ein spezialisierter Dienstleister – wird Broker genannt. Ein Auftrag für den Kauf oder Verkauf von Aktien heißt Order. Diese reichst Du zum Beispiel über den Online-Zugang Deines Depots oder über die zugehörige App ein.

Bevor Du Dich für ein bestimmtes Depot entscheidest, solltest Du am besten schon wissen, wie Du in Aktien investieren möchtest. Die folgenden Möglichkeiten hast Du:

Einzelne Aktien oder Aktienfonds?

Du kannst Aktien von einem einzelnen Unternehmen kaufen oder über einen Fonds in viele Unternehmen auf einmal investieren:

Einzelne Aktien

Indem Du einzelne Aktien kaufst, kannst Du jederzeit selbst bestimmten, in welches Unternehmen Du investierst und in welches nicht. Entsprechend wichtig ist es dann aber auch, genügend Zeit in die Auswahl der Aktien zu investieren, um Fehlentscheidungen möglichst zu vermeiden.

Mit dem Besitz einzelner Aktien sind normalerweise keine Kosten verbunden. Manche Broker verlangen zwar eine Gebühr für die Verwahrung der Wertpapiere. Das ist aber eher die Ausnahme.

Aktienfonds

Über Fonds (dazu gehören auch ETF) kannst Du in mehrere Aktien auf einmal investieren, was die Anlageentscheidung vereinfacht: Du musst Dich nur für den passenden Fonds, nicht für jede einzelne Aktie entscheiden.

Oft ist der Kauf von Fonds günstiger als von einzelnen Aktien. So kannst Du etwa beim Online-Broker Flatex* rund 200 Fonds und ETF gebührenfrei handeln. Auch die Grundgebühr entfällt bei Flatex, wenn Du ausschließlich Fonds besitzt. Es gibt allerdings laufende Kosten, die vom jeweiligen Fonds, nicht vom Depot, abhängen. Tipp: Einen Überblick über diese Kosten findest Du im Beitrag zum Unterschied zwischen ETF und Fonds.

Einmalkauf oder Sparplan?

Sowohl einzelne Aktien als auch Fonds kannst Du einmalig per Order oder regelmäßig über einen Sparplan kaufen:

Einmalkauf

Beim Einmalkauf entscheidest Du Dich für eine feste Anzahl an Aktien und bezahlst dann den Börsenwert dieser Papiere. Liegt etwa der Kurs einer Aktie (oder eines Fondsanteils) bei 100 Euro, bezahlest Du für fünf Aktien 500 Euro.

Der Kauf und Verkauf  ist meist mit Gebühren verbunden. Deren Höhe unterscheidet sich je nach Depot und hängt meist auch von der Order selbst ab, beispielsweise vom investierten Geldbetrag.

Sparplan

Bei einem Sparplan entscheidest Du Dich für einen Geldbetrag, den Du regelmäßig investierst. Für beispielsweise 50 Euro monatlich erhältst Du jeden Monat eine halbe Aktie, solange der Kurs bei 100 Euro bleibt.

Die Gebühren eines Sparplans fallen mit jeder Ausführung an. Bei kleineren Geldbeträgen sind Sparpläne oft günstiger als der Einmalkauf. Viele Broker bieten auch komplett gebührenfreie Sparpläne an. Allerdings sind meist nur bestimmte Aktien und Fonds auch als Sparplan erhältlich.

Anleitung: Aktien kaufen in vier Schritten

Sobald Du die Frage “Wie kaufe ich meine Aktien?” fürDich beantwortet hast, bist Du vom ersten Aktienkauf nicht mehr weit entfernt. In der folgenden Anleitung erfährst Du, was es bei einmaligen Aktienkäufen per Order zu tun gibt.

Um dagegen einen Sparplan anzulegen, musst Du nach der Auswahl der Aktien (Schritt 2) nur noch angeben, wie viel Geld Du wann und in welcher Regelmäßigkeit einzahlen möchtest.

  • Du kannst das Depot meist komplett online eröffnen. Gib einfach im Online-Antrag die benötigten Daten an. Dazu gehört etwa die IBAN des Kontos, das Du für Ein- und Auszahlungen verwenden möchtest. Informationen, die Du gerade nicht zur Hand hast, kannst Du oft später nachreichen.
  • Außerdem gibst Du Auskunft zu Deinen Erfahrungen im Wertpapier-Handel. Grund: Für Börsenneulinge gibt es Einschränkungen im Handel mit besonders riskanten Finanzprodukten wie Derivaten. Aktien kannst Du aber auch als Einsteiger kaufen.
  • Die Eröffnung schließt Du mit einem Identitätsnachweis ab, was Du meist per Videotelefonat oder über die Online-Ausweisfunktion Deines Personalausweises erledigen kannst. Alternativ nutzt Du das Postident-Verfahren in einer Filiale der Deutschen Post.

Gut zu wissen: Bei ausländischen Brokern genügt als Identitätsnachweis oft eine Ausweis-Kopie, die Du online hochlädst. Besonders schnell geht etwa die Depot-Eröffnung bei eToro*, wo Du das Depot schon nach Bestätigung Deiner Mail-Adresse eingeschränkt nutzen und alles Weitere nachreichen kannst.

  • Die gesuchte Aktie findest Du in der App oder im Online-Zugang Deines Brokers über eine Suchfunktion. Auf der Website des Brokers steht das Suchfeld meist ganz oben. Gib hier entweder den Namen des Unternehmens oder die Wertpapier-Nummer (kurz: WKN oder ISIN) ein.
  • Indem Du nach dem Unternehmensnamen suchst, findest Du heraus, ob es bei diesem Unternehmen verschiedene Arten von Aktien gibt. Findest Du mehr als eine Aktiengattung, solltest Du prüfen, wo genau die Unterschiede liegen.
  • Weißt Du bereits, welchen Aktien-Typ Du kaufen möchtest, suchst Du am besten nach der Wertpapier-Nummer (beispielsweise über Google), um Verwechslungen zu vermeiden.

Gut zu wissen: Eine in Deutschland verbreitete Unterscheidung ist die zwischen Stamm- und Vorzugsaktien. Das Stimmrecht auf der Aktionärsversammlung erhältst Du nur über Stammaktien. Im Gegenzug sind die Vorzugsaktien oft günstiger. Ähnliche Unterscheidungen gibt es oft auch bei ausländischen Aktien, nur unter anderen Bezeichnungen.

  • Besonders bei größeren Banken und Brokern hast Du oft zahlreiche Möglichkeiten, wie genau Du eine Order ausführen lässt.
  • Der vielleicht wichtigste Order-Typ ist die Limit-Order. Damit legst Du entweder den maximalen Kauf- oder den minimalen Verkaufskurs fest. Möchtest Du etwa Aktien kaufen, deren Kurs um die 100 Euro schwankt, kannst Du als Limit zum Beispiel 99 Euro angeben. Deine Order wird dann nur ausgeführt, wenn die gewünschte Anzahl an Aktien an der Börse pro Stück für 99 Euro oder weniger erhältlich ist.
  • Zu möglichen weiteren Order-Typen informierst Du Dich am besten direkt bei Deinem Broker.

Gut zu wissen: Limit-Orders lohnen sich besonders bei Aktien, deren Kurs stark schwankt. So vermeidest Du unangenehme Überraschungen beim Kauf- beziehungsweise Verkaufspreis. Nachteil von Limit-Orders ist, dass sie – je nach Limit – oft nicht sofort ausgeführt werden.

  • Bei den meisten Brokern kannst Du zwischen mehreren Handelsplätzen wählen. Je nach Handelsplatz können unterschiedliche Gebühren anfallen.
  • Abgesehen davon unterscheiden sich die Handelsplätze hinsichtlich der aktuellen Aktienkurse (meist nur geringfügig) und ihrer Öffnungszeiten. Manche Aktien sind auch nur über bestimmte Handelsplätze verfügbar.
  • Nach dem Kauf spielt der Handelsplatz keine Rolle mehr: Du kannst eine Aktie auch über einen anderen Handelsplatz wieder verkaufen, solange sie dort gehandelt wird.

Gut zu wissen: Kleinere Handelsplätze wie Tradegate oder Gettex kannst Du mit vielen Depots ganz ohne Zusatzkosten nutzen. Diese bieten eine große Auswahl an in- und ausländischen Aktien sowie längere Öffnungszeiten als Xetra, die wichtigste deutsche Börse. Außerhalb der Xetra-Zeiten (Mo–Fr, 09:00–17:30 Uhr) wird aber weniger gehandelt, was sich auf die Kurse auswirken kann. Es empfiehlt sich dann besonders, ein Preis-Limit anzugeben.

Broker oder Bank: Wo kaufe ich meine Aktien am besten?

Für einen günstigen Einstieg in den Aktienhandel bieten sich vor allem Direktbanken und Online-Broker an. Beide bieten vergleichsweise günstige Depotgebühren sowie weitere Vorzüge:

Direktbanken

Direktbanken wie die ING*, die DKB* oder die Comdirect* bieten meist eine große Auswahl an handelbaren Aktien und Fonds zu vertretbaren Preisen. Orders reichst Du hier üblicherweise online ein, etwa per App oder über die Website. Alternativ kannst Du die Order gegen einen Aufpreis oft auch telefonisch abgeben.

Der Aktienhandel bei den Direktbanken ist oft besonders einsteigerfreundlich. So gibt es bei ING und Comdirect beispielsweise einige Hilfestellungen, bei der Suche nach den passenden Aktien oder Fonds.

Preise und Leistungen ausgewählter Direktbanken:

Online-Broker

Online-Broker wie Scalable*, Flatex* oder eToro* kümmern sich ausschließlich um den Handel mit Wertpapieren. Meist arbeiten sie dazu mit einer klassischen Bank zusammen, die sich (im Hintergrund) um Zahlungen und Kontoführung kümmert. Die Online-Broker punkten oft mit besonders guten, einfach zu bedienenden Apps und anderen Online-Funktionen.

Größter Vorteil dieser Anbieter sind aber die sehr niedrigen Order-Gebühren. Gerade wenn Du häufiger kaufst oder verkaufst, sind die Online-Broker damit meist noch günstiger als die Direktbanken.

Preise und Leistungen ausgewählter Online-Broker:

Fazit: Fonds-Sparpläne sind der einfachste Weg, Aktien zu kaufen

Auf die Frage, „Wie kaufe ich Aktien?“ gibt es mehrere Antworten. Der einfachste und oft beste Weg, Aktien zu kaufen, besteht darin, einen Sparplan für einen breit aufgestellten Fonds (oder ETF) anzulegen. Bei vielen Depots ist das komplett kostenlos möglich. Mit Fonds kaufst Du verschiedene Aktien auf einmal und sicherst Dich so gegen individuelle Fehlentscheidungen ab. Das regelmäßige Einzahlen in den Sparplan wiederum schützt Dich davor, einmalig zum falschen Zeitpunkt zu kaufen.

Selbst als Einsteiger kannst Du aber ohne Weiteres auch einzelne Aktien über die Börse kaufen (beispielsweise ergänzend zu einem Fonds-Sparplan). Am besten suchst Du Dir dafür ein Depot mit möglichst niedrigen Ordergebühren. Außerdem solltest Du Dich vorab mit den Möglichkeiten der Order-Erstellung vertraut machen, die Dir das Depot bietet.

Weitere Fragen zum Aktienhandel

Sobald Du eine Order online abgegeben hast, kann der Kauf innerhalb weniger Sekunden ausgeführt werden. Anschließend erhältst Du eine Bestätigung Deines Brokers und siehst die Aktie in der Online-Ansicht Deines Depots.

Ausnahmen gibt es vor allem bei Limit-Orders. Diese werden erst ausgeführt, sobald die Aktie zu dem von Dir festgelegten Preis erhältlich ist. Solltest Du Deine Order nicht online, sondern telefonisch oder gar per Brief aufgeben, kann es bis zur Ausführung ebenfalls etwas länger dauern.

Für die Steuern und Gebühren macht es keinen Unterschied, wie lange Du eine Aktie behältst, bevor Du wieder verkaufst. Du kannst eine Aktie ohne Weiteres am selben Tag kaufen und wieder verkaufen.

Empfehlenswert ist das aber meist eher nicht. Kurzfristige Kursschwankungen an der Börse können mit zahllosen Faktoren zusammenhängen und sind gerade für Einsteiger kaum einzuschätzen. Daher empfiehlt es sich eher, Aktien sorgsam auszuwählen und dann lange zu behalten – am besten viele Jahre oder Jahrzehnte.

Auf lange Sicht wird der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens für die Kursentwicklung seiner Aktien immer wichtiger, kurzfristige Schwankungen bei Angebot und Nachfrage fallen immer weniger ins Gewicht.

Bei der Wahl des Handelsplatzes ist vor allem die Unterscheidung zwischen Börsenhandel und Direkthandel wichtig:

Im Börsenhandel kaufst Du Deine Aktien von anderen Marktteilnehmern. Das bietet ein hohes Maß an Regulierung und verlässliche Kurse, ist bei den meisten Depots aber mit einem Aufpreis verbunden. Außerdem kann es zu Teil-Ausführungen kommen, beispielsweise weil Dein Handelspartner weniger Aktien anbietet als Du kaufen möchtest. Gemessen am Umsatz ist Xetra der wichtigste börsliche Handelsplatz in Deutschland.

Im Direkthandel handelst Du nicht mit anderen Marktteilnehmern, sondern über einen Vermittler, der die Aktien an- und verkauft. Der Vermittler legt auch den An- und Verkaufskurs fest und finanziert sich über den Unterschied zwischen den beiden. Vorteil: Es fallen üblicherweise keine zusätzlichen Kosten an und die Handelszeiten sind länger. Wichtige Beispiele für den Direkthandel sind Tradegate und Gettex.

Fazit: Welche Art des Aktienhandels günstiger ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Die reguläre Ordergebühr, die von Deinem Depot abhängt, fällt ohnehin meist stärker ins Gewicht als die Kosten für den Handelsplatz. Gegen ungünstige Kurse sicherst Du Dich ab, in dem Du bei Deiner Order ein Preis-Limit angibst.

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Für diesen Beitrag haben wir unter anderem folgende Quellen herangezogen:

  • Preisverzeichnisse der genannten Broker

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2022-06-23T11:01:18+02:00
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